Der Ukraine-Konflikt ist das Resultat einer komplexen Verkettung politischer, kultureller und geopolitischer Faktoren. Im Folgenden wird eine chronologische Übersicht der zentralen Ereignisse präsentiert, untermauert durch Zitate, Studien und Berichte.
1. Vorgeschichte und Auslöser (2013–2014)
- November 2013: Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens
- Präsident Wiktor Janukowytsch setzt die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union aus, was landesweite Proteste auslöst (ZDF Heute).
- Februar 2014: Sturz von Präsident Janukowytsch
- Nach monatelangen Protesten wird Janukowytsch abgesetzt und flieht nach Russland. Die neue prowestliche Regierung übernimmt die Macht in Kiew.
- März 2014: Annexion der Krim durch Russland
- Russische Truppen besetzen die Krim, und nach einem umstrittenen Referendum wird die Halbinsel in die Russische Föderation eingegliedert. Die internationale Gemeinschaft verurteilt diesen Schritt als völkerrechtswidrig.
2. Entstehung der „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk
- April 2014: Proklamation der „Volksrepubliken“
- Separatisten in den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk rufen eigenmächtig die „Volksrepublik Donezk“ (DVR) und die „Volksrepublik Luhansk“ (LVR) aus. Diese Gebiete entwickeln diktatorische, quasi-staatliche Strukturen und sind politisch und wirtschaftlich von Russland abhängig.
- Mai 2014: Umstrittene Referenden
- In beiden Regionen werden Referenden über die Unabhängigkeit abgehalten, die weder von der ukrainischen Regierung noch international anerkannt werden.
3. Beginn der militärischen Auseinandersetzungen
- April 2014: Start der Anti-Terror-Operation (ATO)
- Die ukrainische Regierung initiiert eine militärische Operation gegen die Separatisten, was zu intensiven Kämpfen führt.
- Sommer 2014: Eskalation der Kämpfe
- Schwere Gefechte in Städten wie Slowjansk, Donezk und Luhansk verursachen zahlreiche Opfer und Zerstörungen.
- August 2014: Hinweise auf russische Militärintervention
- Berichte deuten auf die Präsenz regulärer russischer Truppen in der Ostukraine hin, was die Kämpfe weiter verschärft.
4. Internationale Reaktionen und Verhandlungen
- September 2014: Erstes Minsker Abkommen
- Unter Vermittlung der OSZE wird ein Waffenstillstand vereinbart, der jedoch mehrfach gebrochen wird.
- Februar 2015: Zweites Minsker Abkommen
- Ein erneuter Versuch, den Konflikt zu deeskalieren, scheitert an der mangelnden Umsetzung der Vereinbarungen durch die Konfliktparteien.
- Angela Merkel, die ehemalige Bundeskanzlerin Deutschlands, erklärte in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit im Dezember 2022:
„Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht.“
5. Anerkennung der „Volksrepubliken“ durch Russland
- Februar 2022: Offizielle Anerkennung
- Der russische Präsident Wladimir Putin erkennt die „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk offiziell an und ordnet den Einmarsch russischer Truppen in diese Gebiete an (Deutscher Bundestag).
- 24. Februar 2022: Beginn der großangelegten Invasion
- Russland startet eine umfassende militärische Offensive gegen die Ukraine, was zu internationaler Verurteilung und Sanktionen führt.
6. Fortdauer des Konflikts und aktuelle Entwicklungen
- 2022–2024: Anhaltende Kämpfe
- Trotz internationaler Bemühungen um Frieden dauern die militärischen Auseinandersetzungen an, insbesondere in den Regionen Donezk und Luhansk.
- Oktober 2024: Russische Mobilmachung
- Präsident Putin kündigt die Einberufung von 133.000 Reservisten an, um die russischen Streitkräfte zu verstärken (Bild).
Quellenangaben
- Stiftung Wissenschaft und Politik: „Der Donbas-Konflikt“ SWP Berlin
- Deutscher Bundestag: „Anerkennung der ‚Volksrepubliken‘ im Donbas“ Deutscher Bundestag
- ZDF: „Wie es zum Krieg in der Ukraine kommen konnte“ ZDF Heute
- WELT: „Putin nennt Ukraine schon ‚Neurussland'“ Bild
Diese Chronologie bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Ukraine-Konflikts und beleuchtet die zentralen Ereignisse, die zu der aktuellen Situation geführt haben.
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