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Würden Sie Burkhard Jung wieder zum Leipziger Oberbürgermeister wählen?

OB Burkhard Jung

OB Burkhard Jung | © Alexander Böhm CC-BY-SA 4.0

Das wollten wir in dieser Woche von den Leipzigern wissen, haben dazu ein Spontanumfrage gestartet, allerdings ganz klar gesagt „ohne repräsentativen Charakter“, denn die Wahl steht ja erst im Jahr 2020 an. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Elstermühlgraben hinunter. Trotzdem, mit dem Ereignis rund um Burkhard Jung in dieser Woche ist diese Frage sicherlich durchaus legitim. Burkhard Jung wollte mit 60 Jahren nochmals Karriere machen. Nicht in leipzig sondern in Berlin.

Burkhard Jung wollte Nachfolger des derzeit amtierenden Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassen Verbandes werden, einem Job der immerhin mit 500.000 Euro jährlich dotiert sein soll. Klar, da verlässt man dann auch seine politische Heimat gerne. Ausgemacht war beim Ostdeutschen Sparkassen verband in der Tat, das ein Sachse neuer OSV Präsident werden sollte. Nur, zu dumm für Burkhard Jung, das es einen hartnäckigen Mitbewerber um diesen hochdotierten Job gab. Michael Harig, seines Zeichens Landrat von Bautzen und ebenfalls interessiert an dem Job.

Sowohl Burkhard Jung als auch Michael Harig waren dann nicht bereit auf eine  Kandidatur zu verzichten. Es musste also eine Kampfabstimmung zwischen den beiden Bewerbern um den Job des OSV Präsidenten geben. Etwas was der Verband unbedingt vermeiden wollte. Trotzdem kam es dann in dieser Woche zu einer Abstimmung deren Ausgang dann sowohl für Burkhard Jung, aber auch Michael Harig eine schallende Ohrfeige war.

Jung erhielt 5 Stimmen und Landrat Michael Harig ganz 3 Stimmen bei der Abstimmung. Gewählt, im Amt bestätigt, wurde der bisherige Amtsinhaber mit 15 Stimmen.  Eine kluge Entscheidung des Verbandes, denn hätte man Burkhard Jung oder Michael Harig gewählt, dann wäre möglicherweise über eine längere Zeit eine schlechte Stimmung im Verband gewesen. Möglicherweise wären sich auf Dauer 2 Lager gegenüber gestanden.

So hat man eigentlich nichts verändert, außer 2 Politiker „verbrannt“. Das Jung oder/Harig bei einer erneuten Wahl noch einmal antreten gilt als eigentlich ausgeschlossen.

Nun bleibt Burkhard Jung „nur“ noch sein Job als Leipziger Oberbürgermeister, den er auf einmal wieder ganz toll findet, und sich sogar vorstellen kann im Jahr 2020 noch einmal zur Wiederwahl anzutreten. Spricht man mit den Leipzigern, dann dürfte Jung, wenn heute dann Wahl wäre, bei der Wahl zum Leipziger Oberbürgermeister glatt durchfallen, denn Burkhard Jung hat mit seiner Bewerbung nach Berlin, bei vielen Leipziger „Kredit“ verspielt. Das weiß auch die Leipziger SPD, die sich auf Nachfrage „ob man dann Burkhard Jung 2020 nochmals als Kandidat aufstellen werde“, sehr bedeckt hielt.

Leipzig könnte somit für Burkhard Jung politisch „erledigt sein“. Vielleicht hat Jung ja eine Chance im nächsten Jahr nach Dresden zu wechseln, wenn die SPD wieder eine Koalition mit der CDU bilden sollte. Nur, das Salär in Dresden würde sich dann nicht wirklich lohnen um an die Elbe zu wechseln.

Veröffentlichungsdatum: Sonntag, 30.09.2018
Verantwortlicher Autor: Red. TB

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Bildquelle: OB Burkhard Jung

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