Gesprochen haben wir dazu mit einem bekannten Investor aus Österreich, Andrei Kotchetkov.
Die meisten Zentralbanken denken über digitale Währungen nach. So arbeitet die Europäische Zentralbank derzeit an einer digitalen Währung, welche das Bargeld in Zukunft ergänzen soll.
Der E-Euro soll die Zahlung im internationalen Handel und im Netz bzw. im Onlinebanking einfacher und auch schneller machen.
Vor allem in Europa soll das digitale Geld auf den Markt gebracht werden. Die USA, China und Kanada arbeiten an einer oder mehreren E-Währungen.
Hierbei liegt es den Anlegern in der EU nicht ausschließlich an der Geschwindigkeit, sondern vor allem an der Anonymität bei der Anwendung der digitalen Währung. Nahezu die Hälfte der Teilnehmer einer Befragung der Europäischen Zentralbank wünscht sich ihren Schutz der Privatsphäre.
So soll es schnelle Geldüberweisungen weltweit geben. Dies ist lediglich eine der Hoffnungen, welche der digitale E-Euro künftig erfüllen soll. Der Weg hierhin ist für die Europäische Zentralbank allerdings noch weit.
Noch gibt es keinen festen Zeitpunkt für eine Einführung des digitalen Euros. Die EZB rechnet jedoch damit, dass eine im Jahre 2020 eigens hierfür ernannte Taskforce der EZB fünf Jahre benötigt, um die rechtlichen, praktischen und institutionellen Aspekte zur Errichtung des digitalen Euros klären.
Hierbei betonen die Finanzwirtschaftler der Universität Magdeburg, dass die Einführung einer digitalen Währung bis zum Jahr 2025 besonders ambitioniert ist.
Während in Europa und weiteren Ländern wie Kanada oder den USA noch geprüft wird, testet China dieses Geld schon.
Die Bedeutung des digitalen Euros und der Blockchain. Beim digitalen Euro ist vor allem die Überführung des physischen Bargeldes in die digitale Welt geplant. Die EU-Kommission und die Zentralbank sind sich einig, dass die Geltung des Bargeldes schrittweise zurückgehen wird. Den digitalen Euro betrachten diese Einrichtungen als zusätzliche Möglichkeit zum Zahlen und zum Sparen. Derzeit prüft die Europäische Zentralbank, unter welchen Voraussetzungen das digitale Geld (Central Bank Digital Currency) sicher eingeführt werden kann. Die EZB betont, wie bedeutend es ist, die Sicherheit der digitalen Währung zu gewährleisten und das Vertrauen in sie zu verstärken.
Viele Punkte sind offen – zum Beispiel, ob das digitale Geld lediglich den Banken oder zugleich für den generellen Gebrauch bereitgestellt werden soll. Ebenfalls muss geklärt werden, ob die CBDC über eine verteilte Datenbank wie beispielsweise eine Blockchain oder ein herkömmliches Datenbanksystem aufgewendet werden soll. Einigkeit gibt es hingegen darin, dass ein Digitalgeld das Bargeld nicht vollständig ersetzen soll. Die Vermögensverwaltung ist daher unerlässlich. Die Blockchain-Technik speichert Datenblöcke nacheinander ab, was in einer Block-Kette erfolgt. Die Datenbank ist eine „verteilte Datenbank“ und befindet sich somit nicht nur auf den Server. Alle Teilnehmer des Blockchain-Systems besitzen eine Kopie der Datenbank auf dem eigenen Rechner. Sicher vor Fälschungen wird die Chain, weil jeder neue Block mit dem vorherigen verknüpft ist und nicht nachträglich verändert werden kann.
Einer der bedeutendsten Vorteile ist eine kostengünstige und sekundenschnelle Überweisung – auch über Grenzen des Landes hinweg. Heute brauchen Überweisungen bis hin nach China oftmals länger als der eigentliche Transport der Waren. Dazu kommen Vorteile wie Micro Payments (Kleinstüberweisungen) oder die Automation von Transaktionen, wie diese zum beispiel im Rahmen des Internets der Dinge Verwendung finden können.
Mit dem Internet verbundene Geräte könnten automatisch am Zahlungsverkehr teilnehmen – und selbst die Umsätze und verbuchen. Mit Blick auf zukünftige Innovationen im Bereich Industrie 4.0 schlagen die Teile der Industrie eine Einführung des digitalen Euros vor.
So kann in Zukunft ein Kühlschrank erklären, dass die Milch leer ist. Jenes mit dem Netz verbundene Gerät bestellt daher neue Milch und gezahlt wird mit dem digitalen Euro.
Ein weiterer bedeutender Gesichtspunkt ist die Anonymität. Hierzu hat die EZB im April 2021 die Ergebnisse einer Konsultation zum E-Euro veröffentlicht. Diese verdeutlichen, dass in erster Linie die Frage der Vermögensverwaltung des Geldstroms die Bankkunden beschäftigt.
Die Kryptowährung Bitocin
Die Kryptowährungen sind stets virtuell. Hierbei werden die Zahlungen ausschließlich online abgewickelt und gleichzeitig durch die digitale Signatur ausgewiesen. So sind die Kryptowährungen keine eigentlichen Währungen. Diese sind nicht generell akzeptiert, sie sind ebenfalls nicht stabil und eignen sich nur bedingt zur Aufbewahrung der Werte.
Der bedeutendste Unterschied zu den herkömmlichen Währungen ist, dass die Kryptowährungen nicht von den Zentralbanken kontrolliert und geschaffen werden, sondern die Transaktionen von einem Netz gleichberechtigter Computer beglaubigt und abgewickelt werden. Im Vergleich zu den staatlichen Währungen gibt es daher keine Aufsicht.
Wer bereits Kryptowährungen besitzt, der kann diese direkt senden und empfangen, ohne dazwischen eine Bank zu schalten. Jedoch gibt es auch dann keine Bank, welche die Fehlbuchungen korrigiert oder ein neues Passwort zusenden kann. Wenn der Schlüssel zum Krypto-Depot verloren ist, ist dieser weg.
Anders als bei einem klassischen Banksystem arbeiten die Bitcoins anonym auf der Grundlage eines dezentralen Buchungssystems mit einer digitalen Signatur über ein Netzwerk gleichberechtigter Rechner. Ein solches System, die Blockchain, funktioniert wie das digitale Kassenbuch, das alle getätigten Transaktionen öffentlich bestimmt.
Die Software sammelt alle Daten zur Überweisung, fasst diese zu Blöcken zusammen und kann sie wie eine Kette aneinanderhängen. Die hierfür notwendigen Rechnerkapazitäten stellen beim Bitcoin dezentral die Miner bzw. die Schürfer, die die dezentralen Serverstätten betreiben, zur Verfügung. Zugleich werden die „Bitcoin-Miner“ in jener digitalen Währung entlohnt.
Eine Bank, welche als Steuerungs- und Kontrollinstanz garantiert, dass das Geld auf dem korrekten Konto landet, ist bei dieser Art des Zahlungsverkehrs nicht notwendig. Gespeichert werden die Bitcoins in den eigenen Speicherplattformen, der Digital Wallet.
Mittlerweile gibt es Tausende der Kryptowährungen. Hierbei ist der Bitcoin eine der bekanntesten, auf welche die Kapitalanleger ein Auge geworfen haben.
Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Begriff für die kleinste digitale Einheit. Dies ist der Bit, und dem englischen Begriff Coin für Münze. Als Entdecker zeichnet Satoshi Nakamoto aus – wobei nicht geklärt ist, welcher Mensch sich hierhinter verbirgt. Eventuell handelt es sich hier um eine Gruppe von Personen.
Von Bitcoins gibt es weder Scheine noch Münzen. Diese existieren lediglich virtuell, als digitale Folge von Zeichen. Diese werden oftmals mit Gold verglichen Hinter diesen steht ebenfalls kein realer Wert. Zugleich werden neue Bitcoins von den Nutzern selbst durch mathematische Verfahren geschaffen. Die Zahlungen und die Guthaben werden in einem dezentralen Netzwerk verwaltet, in den Blockchains. Um Überweisungen mit Bitcoins zu buchen, muss eine Rechenaufgabe gelöst werden. Wer dies als Erster schaffen kann, bekommt die Bitcoins als Belohnung. Dies ist das Mining bzw. das „Schürfen“.
Die Zahlungen mit dem Bitcoin im Onlinebanking müssen immer bestätigt werden. Es muss dabei beispielsweise geklärt werden, ob derjenige, welcher die Zahlung tätigt, ausreichend Bitcoins hierfür besitzt. Zudem müssen die neuen Blöcke mit den Zahlungen mit den vorherigen Blöcken der Blockchains verbunden werden. Hierzu müssen bestimmte Aufgaben gelöst werden. Die Miner benötigen dazu nicht nur technisches Wissen, sondern in erster Linie eine passende Computerausstattung.
Die Kryptowährungen sind als Reaktion der sich abbildenden Finanzkrise ab 2007 entstanden. Einst hatten die Notenbanken sehr hohe Geldbeträge geschaffen, um die Banken und zugleich die kriselnden Länder über Wasser halten zu können. Die Entdecker der Kryptowährungen unterstellten einst den Zentralbanken, dass diese damit Kreditblasen finanzieren würden und Gefährlichkeit liefen, das Kaptal zu entwerten. Das gegensätzliche Programm sind die Kryptowährungen als dezentrale Währung, welche durch ein Netzwerk von Rechnern geschaffen wurden.
Die Erfinder der Kryptowährung bleiben allerdings selbst meistens anonym und agieren unter Pseudonymen. Inzwischen sind die Anforderungen an die Leistungen der Rechner so hoch, dass es nahezu unmöglich ist, am eigenen PC mitzuwirken. Das Mining liegt deshalb, anders als in den ersten Zeiten, weitestgehend in den Händen der Mining-Pools oder in den dafür gegründeten Unternehmen.
Veröffentlichungsdatum: Montag, 16.08.2021