Das kann nur ein Islamist gewesen sein. Genau das war auch bei uns in der Redaktion der erste Reflex- Gedanke, als wir von dem Vorfall in Münster gehört haben. Für uns alle war klar „das waren Terroristen“ die solch einen perfiden Anschlag verüben. So erging es sicherlich nicht nur uns in der Redaktion, denn überall wo man im Netz hinschaute kam es in den ersten Stunden nach dem Vorfall genau zu solchen Reflex- Gedanken. Einen Gedanken das das auch ein Deutscher gewesen sein konnte der diese Tat verübt haben könnte, kam dann wirklich erst gar nicht auf.
Heute wissen wir, es war eben kein Islamist. Wir wissen es war kein Terrorist mit einem terroristischen Anschlag. Es war einer unserer Landsleute, einer dessen Hintergründe die ihn zu dieser abscheulichen und nicht nachvollziehbaren Tat gebracht haben, bis jetzt noch nicht bekannt sind. Wir wissen das er 48 Jahre alt war, als Kleinkrimineller galt, mehrere Wohnungen in Deutschland angemietet hatte und das er offensichtlich seinem Leben ein solches dramatisches Ende setzen wollte.
Wir wissen auch, das wir bei solchen Taten direkt ohne jegliche Verzögerung an eine Tat eines Islamisten denken, eben genau dieser Reflex Gedanke der dann mittlerweile automatisch kommt in unseren Köpfen. Vermutlich können wir nicht einmal etwas dagegen tun, denn bei der nächsten Tat werden wir wieder einen solchen Refelx-Gedanken haben, ohne das wir uns scheinbar dagegen wehren können.
Unser Kopf verbindet Gewalt mit mit dem Thema „Islam“. Gefährlich, denn der Islam ist zunächst einmal eine alte Religion mit hunderten von Millionen Gläubigen, und natürlich gibt es unter diesen Gläubigen auch radikale Islamisten, aber eben auch welche die die Religion als Schutz in Anspruch dafür nehmen, grausame terroristische Taten zu verüben.
Es wird schwer sein für uns in Deutschland, dem Islam unvoreingenommen gegenüber zu stehen. Auch das ist eine Tatsache die wir als Erkenntnis aus dem Vorfall in Münster mitnehmen. Wir fragen garnicht mehr „wer könnte das gewesen sein?“ für uns stehen die Täter direkt fest.