Start Politik Prigoschin bei Treffen mit Putin? Mut oder Übermut?

Prigoschin bei Treffen mit Putin? Mut oder Übermut?

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Jewgeni Prigoschin, der Leiter der Wagner-Söldnergruppe leitet, war einer von 35 Kommandeuren, die zu einem Treffen in Moskau eingeladen waren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Weiter führte er aus, dass Präsident Putin eine „Bewertung“ der Kriegsanstrengungen in der Ukraine und der Meuterei abgegeben habe. Die Rebellion, die am 23. Juni begann, dauerte nur 24 Stunden.

Im Rahmen einer Vereinbarung zur Beendigung der Meuterei, bei der die Wagner-Truppen die Stadt Rostow am Don eingenommen hatten und auf Moskau zu marschierten, wurden die Anklagen gegen Prigoschin fallen gelassen, und ihm wurde eine Versetzung nach Belarus angeboten.

Zwischen Prigoschin und dem russischen Verteidigungsministerium war es in der Öffentlichkeit schon mehrfach zu heftigen Auseinandersetzungen über die Führung des Krieges gekommen. Prigoschin hatte das Ministerium wiederholt beschuldigt, seine Gruppe nicht mit genügend Munition versorgt zu haben.

Am Montag erklärte Peskow jedoch, dass der Wagner-Chef zu den Kommandeuren gehörte, die fünf Tage nach dem Zusammenbruch der Meuterei in den Kreml eingeladen wurden. „Der Präsident gab eine Bewertung der Aktionen des Unternehmens an der Front ab“, wird Peskow von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert.

„Er gab auch eine Einschätzung zu den Ereignissen vom 24. Juni. Putin hörte sich die Erklärungen der Kommandeure an und schlug Varianten für ihren künftigen Einsatz und ihre künftige Verwendung im Kampf vor.“ Dem Sprecher zufolge sagte Prigoschin Putin, dass Wagner ihn bedingungslos unterstütze.

Aktuell ist der derzeitige Aufenthaltsort des Wagner-Chefs unklar. Am vergangenen Donnerstag hatte der weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko, der die Vereinbarung zur Beendigung der Meuterei ausgehandelt hatte, erklärt, dass sich Prigoschin in Russland aufhalte. Flugdaten deuten in der Tat darauf hin, das Prigoschin Privatjet Ende Juni nach Weißrussland flog, schon am gleichen Abend aber wieder gen Russland abhob.