Keine Frage so eine Krise hat Michael Kretschmer auch noch nicht in seinem politischen Leben mitgemacht, also auch für ihn sicherlich völliges Neuland. Ganz im Gegensatz zu seinem Wirtschaftsminister, Verzeihung 2. stellvertretendem Ministerpräsidenten Martin Dulig, zeigt er zumindest etwas Initiative, um die Krise zu überwinden.
Mit Verlaub, Herr Ministerpräsident einen Plan kann man aber bei Ihnen auch nicht erkennen. Nur Geld ausbezahlen, ist kein Plan Sachsen 2030.
Im Gegenteil, die jetzige Corona Krisensituation hinterlässt 10.000 von unschuldig Verschuldeten Unternehmern und Freiberuflern, Künstlern usw. Wie soll die Perspektive für diese Menschen aussehen? Nach der Krise nur noch für das Abbezahlen der Schulden einer unverschuldeten Verschuldung arbeiten? Was ist das für eine Motivation?
Sie, und ihre Politikerkollegen sitzen im „warmen weichen gemachten Nest“, sie alle bekommen jeden Monat pünktlich ihr Geld. Weder Sie noch einer Ihrer Politikerkollegen hat bis zum heutigen Tage sich mal hingestellt und gesagt, „ich verzichte auf 20 % meines Gehaltes“. Warum eigentlich nicht, denn viele Bürger müssen ja durch Kurzarbeit auch den Gürtel „enger schnallen“.
Natürlich wäre ein solcher Gehaltsverzicht auch nur eine symbolische Geste, ganz klar, aber ich bin überzeugt davon, dass man damit ein Zeichen setzen würde in Deutschland, nicht nur in Sachsen.
Nun haben Sie einen Brief an ihr Volk versendet, das nicht digital sondern völlig „Oldschool“ als Brief. Das zeigt natürlich auch, dass Sie selber genau wissen, dass Sie vermutlich digital eben in Sachsen noch nicht so viele Menschen erreicht hätten, weil es zu viele weiße Flecken auf der Digitalkarte Sachsen gibt. Ein Versäumnis in der Verantwortung der sächsischen CDU, denn die war immer führende Regierungspartei.
Was Sachsen braucht, ist keine Gießkannenförderung sondern eine gezielte Förderung in die Zukunft dieses tollen Freistaates. Wir brauchen vor allem mehr Digitalisierung, denn dafür sind 70 % der Händler in Sachsen heute noch nicht FIT. Wir brauchen die Förderung von Stadt-Handelsmodellen, wo sich der örtliche Einzelhandel mit örtlichen Kurierdiensten zusammentut, ansonsten haben wir nur noch Amazon. Das kann doch nicht der Sinn sein.
Wenn Sie mit den richtigen Menschen sprechen, dann erfahren Sie auch welche Lösungen für Sachsens Zukunft denkbar wären, denn eins brauchen wir nicht eine Gesellschaft voller verschuldeter Unternehmer ohne Zukunftsperspektive.
Es gibt viel zu tun, packen Sie es bitte an. Als Erstes sollten Sie das Amt des Wirtschaftsministers mit einem Fachmann besetzen. Im Moment hat Sachsen da eine absolute Fehlbesetzung. Kann sich Sachsen das wirklich leisten in solch einer Situation?
Übrigens, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmer, für die Kosten der Briefverteilung hätten möglicherweise 30 notleidende Künstler ein Jahr die Krise überleben können, aber wer denkt schon daran, wenn er jeden Monat pünktlich sein Gehalt bekommt.