Ist das der möglichen Wechselstimmung in Leipzig geschuldet? Möglich, denn viele wollen kein „weiter so“, sondern wollen einen Oberbürgermeister, der Leipzig in die Zukunft 2030 führt.
Beide Kandidaten behaupten dafür die richtige Wahl zu sein, aber es kann dann nur einen Leipziger Oberbürgermeister geben. Es kann nur einer der Kandidaten diese Wahl gewinnen.
Die derzeit erkennbar hohe Wahlbeteilgung, möglicherweise noch einmal höher als im ersten Wahlgang am 2. Februar 2020, die Herausforderer Sebastian Gemkow gewonnen hatte, wenn auch knapp, könnte Sebastian Gemkow zu Gute kommen .
Trotzdem war das Ergebnis des ersten Wahlganges eine Riesen-Überraschung in Leipzig, jener Stadt an der Pleiße, die seit 30 Jahren von der SPD regiert wird. Viele sprechen in Leipzig schon von einem „roten Rathausfilz“, der sich wie ein Schleier im Leipziger Rathaus in den Amtsstuben verbreitet haben soll.
Wie man aus dem Wahlamt der Stadtverwaltung Leipzig bereits jetzt erfahren konnte, gibt es im heute alles entscheidenden Wahlgang nochmals mehr Bürger, die ihre Stimme per Briefwahl abgegeben haben. Auch diese werden dann ab 18.00 Uhr ausgezählt.
Natürlich freut man sich dann auch über jeden, der zur Wahl geht, denn in Deutschland war in den letzten Jahren auch so etwas wie Wahlmüdigkeit aufgekommen. Das gilt dann aber nicht nur für Leipzig.
Um 18 Uhr schließen die Wahllokale in Leipzig, dann beginnt die spannende Auszählung der abgegebenen Stimmen und es wird sich enstcheiden, ob Amtsinhaber Burkhard Jung weitermachen darf oder aber seine Koffer im Rathaus packen muss.
Wird Sebastian Gemkow von der CDU ins Amt des Leipziger Oberbürgermeisters gewählt, wäre er der erste Nicht-SPD-Oberbürgermeister nach der Wende in Leipzig und gleichzeitig auch der erste Leipziger OB, der hier in Leipzig geboren und aufgewachsen ist. Sebastian Gemkow würde dann sein Amt als sächsischer Wissenschaftsminister in Dresden aufgeben.
Sowohl Gemkow als auch Jung müssen dann im Rathaus Leipzig aber auch Politik ohne eigene Hausmacht machen. Leipzig wird von einer ROT-ROT-Grünen Koalition regiert. Das erste Rot steht dabei für die Leipziger Linke. Die viele in Leipzig immer noch als Nachfolgepartei der alten DDR-SED-Staatspartei sehen.