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Leipzig braucht jetzt die Solidarität der Menschen, die in dieser Stadt leben

Was für eine tolle Stadt. Bars, Clubs, Fussball, Handball, Kultur usw. Alles dies war unser Leipzig bis zum Freitag den 13. März 2020. Ein Tag den so schnell keiner vergessen wird.

Auch in Leipzig haben wir uns alle in einer Komfortzonengesellschaft eingerichtet und gelebt wie die „Made im Speck“. Wir haben uns über Dinge aufgeregt, die seit Freitag einfach nur noch Nebensache sind. Kein politischer Streit ist mehr gefragt. Was wir brauchen, ist Solidarität mit unseren Mitbürgern dieser Stadt.

Jetzt kann diese Stadt zeigen, dass sie nicht nur für Freiheit und Demokratie steht sondern auch für die Solidarität untereinander; ohne jegliches Ansehen von Rasse und Herkunft. Jeder der in dieser Stadt lebt, ist wichtiger Teil dieser Stadt. Jeder der hier lebt, muss aber nun auch ein Teil dieser neuen gelebten Solidarität werden und dann sein.

Gerade die gelebte Solidarität im Kampf für Freiheit und Demokratie in dieser Stadt 1989 muss ein Vorbild dafür sein. 31 Jahre später hat nun eine andere Generation die Möglichkeit zu zeigen, was Freiheit und Demokratie in Zeiten der Krise bedeuten.

Das Ergebnis  muss Solidarität in unserer Gesellschaft sein.

Wir müssen uns jetzt um unsere Nachbarn kümmern. Die Nachbarn, die jetzt nicht einkaufen können, weil sie unter Quarantäne stehen. Ganz besonders dürfen wir die älteren Menschen in unserer Gesellschaft jetzt nicht vergessen. Jene Menschen, die zum Beispiel 1989 für dieses heutige Leipzig auf die Strasse gegangen sind.

In unserer Online-Gesellschaft haben wir viel sozialen Kontakt verloren. Das Wort Freund wurde mit Punkten gleichgesetzt, dabei war dieser Begriff über Jahrhunderte etwas Besonderes im zwischenmenschlichen Zusammenleben.

Freund war jemand, auf den ich mich in einer Notsituation verlassen kann, der da ist, wenn ich ihn brauche; egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Leipzig sollte nun eine Stadt der 600.000 Freunde werden und dies nicht nur online.

Natürlich sollten wir derzeit soziale Kontakte so gut es geht vermeiden. Trotzdem helfen kann man heute auch anders. Wenn der Nachbar einen Zettel an die Tür hängt, dass er etwas braucht, dann bringen wir es eben mit und stellen es ihm vor die Tür und klingeln kurz. Auch ein Zettel im Briefkasten ist eine Möglichkeit.

Not macht erfinderisch!

Veröffentlichungsdatum: Montag, 16.03.2020
Verantwortlicher Autor: Red. TB

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