Im Sinne der Karstadt Mitarbeiter sicherlich eine richtige Aktion, die Sache mit dem Sammeln von Unterschriften, denn um deren ARBEITSPLATZ ERHALT GEHT ES LETZTLICH. Trotzdem, es ist eine Situation die sich eigentlich zwischen einem Mieter und einem Vermieter abspielt, also eine ganz normale Situation wie es sie sicherlich tausendfach jeden Tag in Deutschland gibt.
Auch „satte Mieterhöhungen“ kennen wir auch aus dem privaten Bereich. Nun hat der Vermieter des Karstadt Kaufhauses den Mietvertrag fristgerecht gekündigt, auch das ein üblicher Vorgang, wenn sich für den Vermieter neue und vor allem bessere Perspektiven eröffnen für sein Mietobjekt.
Gleichzeitig hat man Karstadt ein neues Mietangebot unterbreitet, allerdings ein Mietangebot was aus Sicht von Karstadt nicht annehmbar ist. Lange Jahre hat Karstadt am jetzigen Leipziger Standort eine „bevorzugte Miete“ bezahlt. Eine Miete die über Jahre nicht Marktgerecht war aus Sicht des jetzigen Eigentümers. Nun will er diesen Mietpreis eben Marktgerecht anpassen.
Natürlich ist die Aufregung in Leipzig jetzt groß, aber sie ist aus unserer Sicht eben nicht gerechtfertigt. Hier wird das Instrument „Arbeitsplätze verschwinden wegen einem Miethai“ bewusst in die Medien gebracht um für Karstadt einen vorteilhafteren Mietvertrag zu bekommen. Ob das die richtige Taktik ist, sollte man dann auch einmal hinterfragen.
Tatsache ist, der jetzige Vermieter hat sicherlich andere Optionen um das Karstadt Gebäude zu vermieten, insofern wird es hier an dem Standort dann keinen Leerstand geben, und die Frage ist doch, ob es dann überhaupt zu Arbeitsplatzverlusten kommen wird, denn die neuen Mieter des Objektes benötigen ja auch Arbeitskräfte. Sicherlich sollte auch erlaubt sein zu fragen „warum verhandelt man eigentlich so spät mit dem Eigentümer der Immobilie über eine neue Mietregelung?“.
Jeder weiß doch im Hause Karstadt, wie lange die Mietverträge für jedes Karstadt Haus laufen. Hier versucht die Geschäftsführung von Karstadtoffensichtlich die „Schicksale von Mitarbeitern“ als Waffe einzusetzen um einen günstigeren Mietvertrag zu bekommen. Das ist aus unserer Sicht nicht seriös. Ich wette heute mit ihnen, sollten sich Mieter und Vermieter auf einen neuen Mietvertrag einigen zu einer dann erhöhten Miete, dann wird man bei Karstadt das wiederum möglicherweise als Argument nutzen, um bei Mitarbeitern einzusparen.