Gemeinsame Sache der Medien: Warnung vor vermeintlichen Betrügereien des dubiosen Ralf Simon! Tagtäglich kämpfen Medien in Ihren Märkten mit harten Bandagen um jeden Leser oder User. Gute Storys verkaufen immer noch Auflage oder katapultieren die Click-Raten der Online- und Social Media-Veröffentlichungen nach vorn. Am Ende des Tages gilt – wie fast überall auf diesem Planeten – das Gesetz der Marktwirtschaft: Nur wer Geld verdient ist erfolgreich und überlebt in diesem Haifisch-Becken. Vollkommen ungewöhnlich ist es, wenn konkurrierende Medien gemeinsame Sache machen, Journalisten unterschiedlicher Redaktionen als Team recherchieren, Fakten austauschen und ihre Netzwerke synchronisieren.
Gut, wir selbst haben diesen kooperativen Teamgeist nicht erfunden: Der Rechercheverbund NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung veröffentlicht als Gemeinschaft kontinuierlich spannende Geschichten. In der Vergangenheit konnten wir beispielsweise tolle Reportagen über die Salafistenszene in Deutschland, den Abgasskandal, die Panama Papers oder den Whistleblower Edward Snowdon bestaunen… Im Gegensatz zu unseren eigenen Medien hat dieses Medien-Triadem jede Menge Zeit und Geld – größtenteils quer subventioniert aus Funk- und Fernsehgebühren, die alle Bürgerinnen und Bürger den Öffentlich-Rechtlichen zu blechen haben.
Die Macht der Medien
Es ist gut fünf Wochen her, dass das Onlineportal diebewertung.de den ersten Stein, einen eher allgemeinen Beitrag, zum Thema Gaddafi-Gold geworfen hat. Seitdem brennt zum Thema medial der Baum: Ein Journalisten-Team unterschiedlichster Medien recherchiert inzwischen immer neue Facetten dieser „Räuberpistole“ des vorbestraften und selbsternannten „Spiritus Rector“ Simon. Dieser möchte aktuell einen offenbar aus Libyen geraubten milliardenschweren Gold- und Geldschatz legalisieren. Aber das wollte er schon vor drei Monaten, vor einem halben Jahr, vor zwei Jahren, während der letzten Dekade… So berichten es zumindest seine geprellten Investoren!
Wir haben veröffentlicht. Und zwar kontinuierlich! Wobei wir immer noch nicht wissen, ob das Ganze eine hanebüchene Fake-Story ist um geldgierige Anleger abzuzocken, oder ein tatsächlich reales Projekt. Wir wissen aber definitiv: Inzwischen sind Staatsanwaltschaften aktiv, die Steuerfahndung recherchiert, zig Geschädigte haben sich bei uns gemeldet und möchten in einer Interessengemeinschaft juristisch gegen Simon vorgehen. Die Geschichte wurde zum „Talk oft the Month“.
Weltweites Interesse an unserer Story
Inzwischen ist eine Sonderabteilung der Vereinten Nationen unter libyscher Führung, die LARMO, involviert. Die wiederum hat die weltweit aktive Anwaltskanzlei Holland & Knight mit ins Boot genommen. Inzwischen hat unser Journalisten-Team samstägliche Video-Konferenzen etabliert, investiert also kostbare Freizeit, zu denen unterschiedlichste Protagonisten zu einzelnen Aspekten des Themas hinzugenommen werden um bei den Recherchen weiter zu kommen. Wir haben einen Redakteur der führenden türkischen Tageszeitung Hürriyet Gazetesi aus Istanbul mit ins Boot genommen, wir sprechen mit einer Journalistin der Daily Nation, einer renommierten Tageszeitung aus Nairobi. Bisher ist das unsere Story, auch wenn bei uns einige Tageszeitungen, Magazine und TV-Formate vorstellig geworden sind.
Und warum machen wir das alles? Einerseits weil das natürlich unser Job ist. Andererseits weil diese Geschichte so irre ist, dass man gar nicht zu glauben wagt, welche wirtschaftlichen, politischen und kriminellen Verstrickungen sukzessive aufgedeckt werden. Und darüber hinaus ist es natürlich unser Anliegen, dieses Simonsche-Geldeintreibungssystem bei den gutgläubigen Geldgebern zukünftig lahm zu legen. Und das geht nur über die Veröffentlichung von Fakten, Fakten, Fakten… Dass zwischen diesen Fakten auch ausreichend Spielraum für jede Menge Spekulationen bleibt, ist Bestandteil dieser Story, die inzwischen Filmreif wurde. Dabei helfen uns immer mehr Leseinnen und Leser, die uns inspirieren, mit zusätzlichem Content versorgen. So hat uns in der vergangenen Woche beispielsweise ein Informant, der durch unsere Berichterstattung aufmerksam wurde, von einer abenteuerlichen Flucht des Ralf Simon berichtet.
Immer neue Facetten dieser Story
Eduard Geers, genannt Eppy, der über Jahre ein Luxusleben geführt hat und dann wegen Betrug – ebenfalls wie Simon – für einige Jahre in den Bau musste, soll seinen Freund einige Zeit im eigenen Hotel vor der Polizei versteckt haben. Als es dann in Deutschland zu heiß wurde und die Kripo mittels Zielfahndung Simon auf die Schliche zu kommen schien, packte Geers den Flüchtigen kurz entschlossen in den Kofferraum seines Autos und fuhr mit ihm über die Grenze. Bis heute soll die beiden eine dicke Gauner-Freundschaft verbinden.
Ralf Simon und seine Helfershelfer unter Druck?
Wir sind gespannt, wie diese Geschichte weitergeht. Besser noch: wie sie ausgeht! Denn wenn Simon liefert und seine Geldgeber endlich nach Jahren mit Zins und Zinseszins ausbezahlt, könnten immer noch schwere Vorwürfe von Betrug im Raum stehen. Es könnte trotzdem sein, dass der Schatzsucher dann mit einem glimpflichen dunkelblauen Auge davonkommt. Die Steuersache scheint allerdings komplizierter zu sein. Vielleicht verhält es sich ja wie bei Al Capone, dem der schludrige Umgang mit seinen Finanzen am Ende zum Verhängnis wurde. Sollte Simon nicht kurzfristig liefern? Die schwedischen Gardinen stehen meilenweit offen, und das für den Rest seiner Tage.