Ein Sieg im Kampf um die soziale Gerechtigkeit in einem besonders schweren Fall von Unternehmensüberheblichkeit, so könnte man das Urteil des Frankfurter Arbeitsgerichtes auch nennen.
Das Unternehmen Neue Halberg Guss wollte den streikenden Mitarbeitern in Saarbrücken und Leipzig gerichtlich verbieten lassen, den aktuellen Streik weiterzuführen. Dem kam das Frankfurter Arbeitsgericht nun nicht nach. Der Streik darf in Leipzig und Saarbrücken fortgesetzt werden.
Es geht um viel in diesem Streik, denn in Leipziger soll das Werk Neue Halberg Guss Ende 2019 geschlossen werden und in Saarbrücken will man Belegschaft abbauen. Die Gewerkschaft IG Metall kämpft hier für einen ordentlichen Sozialplan für die Mitarbeiter um die Zukunft der Arbeiter und deren Familien zu sichern, ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben. Ihnen und ihren Familien.
Das Unternehmen Neue Halber Guss gehört der Bosnischen Familie Hastor. Deren Prevent Gruppe war in den letzten Jahren durch einen öffentlich ausgetragenen Streit mit dem Unternehmen Volkswagen aufgefallen. Hier hatte man den Streit soweit eskalieren lassen, dass bei Volkswagen einzelne Produktionsbänder stehen blieben und so ein immenser Schaden für Volkswagen entstand.
Anfang diesen Jahres dann hatte die Bosnische Familie Hastor dann das Unternehmen Neue Halberg Guss übernommen, um kurz nach Übernahme des Unternehmens dann seine Preise für die hergestellten Gussteile drastisch zu erhöhen. Natürlich hat das letztlich dazu geführt, das sich die Auftraggeber der Neuen Halberg Guss von dem Unternehmen abgewendet haben und sich neue Lieferanten gesucht haben.
In der Konsequenz bedeutet dies natürlich weniger Aufträge für das Unternehmen Neue Halberg Guss. Keine Aufträge, dann benötigt man auch keine Mitarbeiter im Unternehmen. Das die gesamte Situation „Hausgemacht ist“, dass interessiert die Eigentümer des Unternehmens nicht.
Wer so mit Menschen umgeht die ihm Geld einbringen mit ihrer Arbeitskraft, der muss sich sicherlich gefallen lassen, das man ihm auch „menschenverachtende Handlungen“ vorwirft, Das die betroffenen Mitarbeiter dann in einen unbefristeten Streik treten, das kann man sicherlich nachvollziehen, denn es geht um ihre Zukunft, und die Zukunft ihrer Familien.