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Führen ohne Parteien und Politik im Leben

Der Wandel der Zeiten ist „en marche“ in Europa – Parteien eine Erscheinung im Leben. Die Zeit des Umbruchs greift mit FinTechs und verlängerter Lebenserwartung auf uns über.

Wandel

Wandel | © CC0/pixabay.com

Diese Vorgaben können wir ignorieren und erwarten, dass unser Leben so bleiben wird, wie es unsere Großeltern erlebt haben. Europa kann als Erdteil keinen Niedergang erleiden. Es wird so mit Blick auf die Vergangenheit nicht in Frage gestellt werden können. Frühere Vereinbarungen sind von einem Europa ausgegangen, das mit Meinungen lebt, die langfristig Probleme beinhalten. Die EU ist als politischer Teil von Europa zu definieren, der abweichende Gedanken übernimmt und in kulturell lebenswerte überführt. Frühere Nationen werden Vorstellungen föderalistisch aufteilen und zur Unterscheidung Lebensbegrenzungen aufbauen, die in ein gemeinsames Leben mit identischen Grundsätzen und eigenen Gestaltungen münden werden.

Die erwarteten goldenen Zeitalter von Frieden und Wohlstand werden nicht mehr artikuliert, sondern gelebt. Konflikte werden aufgerufen – bei unumkehrbarer europäischer Integration!

Führung wird von den Menschen ausgehen, die zufrieden sind und gegensätzliche Ideen leben und gestalten können. Ihre Sprachen werden sich nicht verbal, sondern in Handlungen – ihre Finanzen sich nicht in dokumentierbaren Salden, sondern in Leistungen unterscheiden. Das bedingungslose Grundeinkommen ist keine sozialistische oder kommunistische Idee, sondern propagierte Basis der Lebensformen, die von den kapitalstärksten Unternehmen der Welt im Silikon Valley, Kalifornien, angeregt werden. Nicht Kapitalverfügung, sondern die Hergabe von persönlichem – analogen – Einsatz ist die dort empfundene Lebensaufgabe. Dort wird beim Gestalten der anspruchsvollsten FinTechs, Blockchains und Bots die „analoge Revolution“ gefördert, die auf im stetig wachsenden Lebensumfeld gestaltete Digitalisierung baut.

In der westlichen Welt haben die Leidtragenden der Krise von 2008 den Kapitalismus für eine unvermeidbare Erscheinung im Prinzip bejaht oder als alternativlos betrachtet. Dessen Notwendigkeit schwindet mit dem Wohlstand, der den Leistungsaustausch als Basis hat. Politische Gestaltungsversuche zugunsten von Freiheit und Gerechtigkeit bei gemeinwohlorientierter Solidarität in Europa sind Vorstellungen der Vergangenheit, die sich in analogen Ergebnissen zeigen werden (vgl. Schwägerl, Christian; Die analoge Revolution – 2014).

Digitale Möglichkeiten beinhalten – wie im früheren Leben – wohlwollende und kriminelle Strukturen. Der IS hat früher relevante politische Strukturen – hier „sein“ Kalifat – ohne Rest verloren. Das macht auch danach Straftaten durch Anschläge von IS-Terroristen in Deutschland möglich. Eine Gruppe deutscher IS-Terroristen sollen Sprengstoffanschläge mit ferngesteuerten Autos geplant haben. Das wurde Ende Oktober 2016 in dem Film „Echolot“ der ARD in einer Serie gezeigt, die nur zum Zweck der Erweckung von Aufmerksamkeit für dieses Thema aufgelegt worden war. Die aktuell real geplante Tat hatte eine Gruppe aus NRW vorbereitet. Deren Mitglieder leben nicht mehr.

Lebende können die medizinischen Vorteile der letzten Jahre nutzen. Lebenserwartungen haben sich verlängert – von den größten Versicherungen der Welt zu ihren Lasten erkannt! Seit dem Jahr 1900 steigt die Lebenserwartung im Durchschnitt um 2 ½ Jahre pro Dekade.

Dafür muss die Gemeinschaft aufkommen. Der aktuell gewählte Bundestagspräsident Schäuble fordert ein Ruhestandsalter von 70 Jahren und ist selbst 75´. Das betrübt Menschen mit 60´, die sich auf ihr 63. Lebensjahr – verbunden mit dem Vorruhestand – freuen. Die positiven Strukturen verlieren deshalb nicht ihren Wert. Es gibt nach Auffassung von Christian Lindner Menschen, denen aufgrund ihres bisherigen Lebenswegs mit 60´ der Ruhestand zusteht und andere, die gern bis 74´(Vorstellung der EU) arbeiten möchten. Diese Wünsche drücken sich in mehrtägigen Konferenzen aus, die interdisziplinär zur gleichen Zeit stattfinden und sich in ihren Argumenten austauschen.

Die „Euro Finance Week“ fand Mitte November in Frankfurt statt, während in Bonn die Weltklimakonferenz tagte. In beiden Fällen drehten sich viele Gespräche um FinTechs, Digitalisierung und Onlinebanking. Krise in der Zukunft und Regulierungen, die davor schützen sollen, sind Thema gewesen. Viele Menschen sagen, dass sie nichts mehr lesen könnten, weil unfassbare Dinge geschehen. Schriftsteller sagen angeblich, dass sie sich nicht mehr aufs Schreiben konzentrieren können. Andere Schriftsteller glauben nicht, dass das stimmt. Diese Nervosität, die uns erfasst hat, hängt eher mit der Abhängigkeit von digitalen Geräten und Internetplattformen zusammen. Mr. Trump ist ein Meister darin, den Stoff für die Süchtigen bereitzustellen. Er weiß, wonach die Schwachen gieren und will sie analog fassen. Die Menschen kleben an ihren Kanälen. Das hat Trump groß gemacht. Er weiß, wie Klicks generiert und Leute zu Twitter gelockt werden. Die Abhängigkeit vieler Menschen von ihren Smartphones und Computern hat dazu geführt, dass der amerikanische Buchmarkt, nicht aber der deutsche am Boden liegt. Das hat gravierendere politische Konsequenzen als ein Donald Trump. In zehn Jahren twittern nur noch Arme und Verrückte (vgl. Franzen, Jonathan – amerik. Schriftsteller mit Frank-Schirrmacher-Preis).

Menschen werden Präsidenten und ignorieren „expressis verbis“ Politik und Parteien. Sie wollen sich nicht in endlosen Diskussionen die Zukunft gegen Andersdenkende „er“-beißen, sondern die Zukunft sogleich realisieren. Emanuel Macron ist ein Beispiel für diese Art des Lebens ohne direkten Bezug zur Politik, denn „en marche“ ist keine Partei und soll es auch nicht werden. Wer eine Veranstaltung mit Christian Lindner erlebt hat, erkennt diese Art des Lebens. Gemeinsam gestalten – unabhängig von den Ideen alter Parteivorgaben! Wenn das Jamaika-Bündnis im Bund nach erstem Versagen irgendwann zustande kommt, kann es über vier Jahre so ein Gemeinschaft werden – Schleswig-Holstein als Beispiel!

Die direkte Demokratie aller Bürger eines Staates ist das nicht. Die parlamentarische Welt für Entscheidungen bleibt bestehen. Frankfurt hat seit Jahren ein Stadtparlament – über Jahre aus CDU, SPD, FDP und Die Grünen! Auch wenn die FDP nach den letzten Kommunalwahlen ausgeschieden ist, bleiben die römischen Vorgaben der gemeinsamen Entscheidungen. Ist die Stadt deshalb so erfolgreich – mit dem größten Internetknoten der Welt, dem größten Flughafen Deutschlands und fast 40 Millionen Menschen im Umkreis von 200 Kilometer? London und Paris haben jeweils weniger als die Hälfte.

Wer glaubt, dass die CSU dies nicht erkannt hat, sollte sich nicht täuschen lassen. Frau Aigner wendet die Methoden von M. Macron an und hat aus dem Stand Erfolg bei den Mitgliedern der CSU. Es geht um Entscheidungen von Menschen, die in der Lage sind Mitmenschen analog zu bedienen und an die Digitalisierung heranzuführen.

Die Gruppe der Menschen, die nicht in Armut leben, wird größer. Damit kann die Armut nicht vollständig beseitigt sein, aber wir können das bedingungslose Grundeinkommen als Weiterentwicklung von Hartz IV im Auge behalten. Zum Teil decken die aktuellen Strukturen derartige Problemfelder ab. Diese Form der Führung ist als „innere Demokratie“ zu erkennen.

In der aktuellen Praxis zeigt die SPD Intensität in der Mitwirkung für Außen- und Innenpolitik, die keine Politik mehr ist, sondern Führungsgestaltung – das in dem Wissen, dass sich ihre Funktionen in der Opposition fortsetzen werden. Eine Realitätserkenntnis wäre für die SPD hilfreich, um ohne politischen Machtanspruch Menschen analog zu dienen und diese digital zu unterstützen. Die Ansätze der SPD bzw. des Sozialismus über die letzten Jahrzehnte orientierte sich an der Not der sie fordernden Mitglieder. Diesen geht es gut genug, um andere Ziele des Lebens ins Auge zu fassen. In Bayern haben weniger als 18% der Bürger die SPD, in den skandinavischen Basisländern der Sozialdemokratie vergleichbare Parteien mit weniger als 10% gewählt. Die Ziele der Menschen, die reisen, ihr Leben gestalten, beinhalten keinen Kampf oder gar diesen im Sinne der Politik.

Wir können Großartiges wählen: Das Leben – im Sinne von Mr. Trump anders artikuliert:

Our Life first (again)!

  • Führen ohne Politik
  • im Leben
  • SZ-17.46-1
Veröffentlichungsdatum: Sonntag, 19.11.2017
Verantwortlicher Autor: Red. LG

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