Erst am gestrigen Tage hatten wir einen Artikel zum Unternehmen Neue Halberg Guss veröffentlicht, während gleichzeitig wohl die Lage zwischen der Unternehmensführung und der streikenden Mitarbeiter eskalierte. Von Unternehmensseite wurde dann wohl die Leipziger Polizei angefordert um die blockierten Zufahrten zum Unternehmensgelände FREI zu bekommen, damit wartende LKW’s hier einfahren konnten um Beladen zu werden.
Nun, der Einsatz der Polizei wirkt dann nicht immer einschüchternd, wie das die Ordnungsmacht gerne haben würde, manchmal tragen solche Einsätze dann erst recht zur Verhärtung der Fronten bei.
Das wird sich wohl auch Leipzigs Polizeipräsident gedacht haben bevor er den Einsatz anordnete. Er fuhr mit, um eine weitere Eskalation zu verhindern und die Rechte des Unternehmens durchzusetzen. Das ist ihm scheinbar ganz gut gelungen, denn man konnte sich auf einen Kompromiss einigen, der besagt, dass eine Zufahrt zum Firmengelände zugänglich gemacht wird.
Ob damit dann aber die Probleme beseitigt sind, darf man bezweifeln, denn eine Lösung im gesamten Komplex Neue Halberg Guss gibt es natürlich immer noch nicht. Hier ist nicht die Polizei, sondern die Gewerkschaft IG Metall und das Unternehmen gefragt. Viellicht unter der Mithilfe eines Schlichters.
Vorstellen als Schlichter kann man sich zum Beispiel den ehemaligen Wirtschaftsminister Thomas Jurk, derzeitiges Mitglied des Deutschen Bundestags in Berlin.
Wichtig ist, dass es eine schnelle und akzeptable Lösung vor allem für die Mitarbeiter und ihre Familien gibt, denn um die geht es hier. Deren Zukunft ist ungewiss und steht auf dem Spiel.
Mit Verlaub, hier bei der Neue Halberg Guss, geht es um mehr als bei der Diskussion um das Karstadt Kaufhaus in der Innenstadt. Derzeit hat man das Gefühl, dass der Vorgang Karstadt die Leipziger Politik mehr bewegt, als das Schicksal der Mitarbeiter der Neue Halberg Guss in Leipzig.
Hier sammelt Niemand Unterschriften um die Mitarbeiter zu unterstützen. Hier kommen keine Politiker um die Mitarbeiter bei ihrem Streik moralisch zu unterstützen. Hier kommt nur die Polizei.
