Hört man sich so um unter führenden SPD Genossen, dann ist es nur eine Frage der Höhe der Prozente der abgegebenen Delegiertenstimmen über die man spekuliert, nicht aber darüber ob Andrea Nahles heute die erste SPD Frau Vorsitzende wird. Auch hier vermittelt die SPD leider wieder einmal den Eindruck, das alle Entscheidungen im kleinen Kreis im Hinterzimmer gefällt werden. Warum man dann überhaupt noch einen Wahlparteitag benötigt um einen SPD Vorsitzenden zu wählen, das sollte die SPD den Menschen einmal erklären.
Andrea Nahles ist sicherlich klare Favoritin bei den Delegierten am heutigen Tag, aber Andrea Nahles sollte sicherlich nicht den Fehler begehen ihre Mitbewerberin um den Parteivorsitz zu unterschätzen. Simone Lange heißt die Frau und ist Oberbürgermeisterin von Flensburg. Eine Frau aus dem Osten die es geschafft hat im Westen ein politisches Spitzenamt zu erlangen. Respekt und Anerkennung. Simone Lange gilt als ehrliche Politikerin, aber eben auch eine die keine innerparteilichen Seilschaften hat wie Frau Nahles, die man aber braucht um SPD Vorsitzende zu werden.
Simone Lange, als Parteivorsitzende der SPD, wäre sicherlich die ehrlichere und bessere Wahl, denn mit ihr kann man wirklich dann auch einen überzeugenden Neuanfang nach Draußen darstellen. Frau Lange ist eben nicht ein Teil der alten Seilschaften die auch den Absturz der SPD mit zu verantworten hat. Das sich eine SPD zu solch einer Wahl durchringen kann dürfte dann aber eher unwahrscheinlich sein.
So wird es ein „weiter so mit kleinen Änderungen geben“, sicherlich aber dann nicht eine komplette Veränderung hin zu mehr Glaubwürdigkeit der SPD bei den Wählern.
Simone Lange zumindest, ist die glaubwürdigere Kandidatin für einen Neuanfang der SPD. Auch wenn Frau Lange die Wahl heute nicht gewinnen sollte, solche Frauen braucht die SPD um bei den Menschen wieder „Punkten“ zu können. Die SPD braucht nicht nur eine verordnete Glaubwürdigkeit, sondern eine authentische Glaubwürdigkeit um von den Wählern wieder anerkannt zu werden. Frau Nahles wird es in dem Fall nicht richten.
